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Assistenzsysteme sind aus dem Auto nicht mehr wegzudenken. Nun halten sie auch in den eigenen vier Wänden Einzug und sorgen dafür, dass sich Seniorinnen und Senioren, Menschen mit Behinderung oder chronisch Kranke in den eigenen Wänden sicherer fühlen und ihre Angehörigen besser schlafen können, weil sie wissen, dass im Notfall schnell Hilfe zur Stelle ist. So zeigt das House of Smart Living verschiedene Anwendungen, die über die KNX-Technologie vernetzt sind – etwa einen Sensorfußboden mit Sturzerkennung und Notruffunktion, automatisch absenkbare Schränke, eine selbstlernende, KI-gesteuerte Sprachsteuerung sowie eine Atemluftmessung für Diabetes-Patienten. Aber auch andere Technologien können die Gesundheit und das Wohlbefinden von Gebäudenutzerinnen und -nutzern aktiv fördern. So kann u.a. „human centric lighting“ (HCL) den natürlichen Tagesrhythmus unterstützen oder Lüftungstechnologie den CO2-Gehalt in der Atemluft verringern. Beides trägt dazu bei, die Konzentration zu verbessern.
Diese smarten Anwendungen im Gebäude aus dem Bereich „Gesundheit“ können die Versorgung und das Wohlbefinden „zu Hause“ unterstützen. Für eine zukunftsfähige Gesundheitsversorgung ist es aber weiterhin unerlässlich, medizinische Anwendungen auch außerhalb von Krankenhäusern und Praxen verfügbar zu machen. Dafür braucht es eine verstärkte Digitalisierung und Vernetzung. Durch das sichere Teilen relevanter Informationen können Diagnosen schneller gestellt und Therapien besser auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten zugeschnitten werden. Auch entlegene Regionen, die oft medizinisch unterversorgt sind, profitieren: Telemedizin ermöglicht ihnen Zugang zu einer modernen und leistungsfähigen Betreuung. Zusätzlich wird die Gesundheitsversorgung durch intelligente Technologien effizienter. Das spart Kosten und hilft, das Gesundheitssystem langfristig bezahlbar zu halten.
Dass dies unerlässlich ist, zeigt ein Blick auf die Demografie: Der Fachkräftemangel ist in medizinischen und pflegerischen Beruf besonders akut, viele Beschäftigte leiden unter Überarbeitung. Die Kosten für die Gesundheitsversorgung steigen und der demografische Wandel wird die Situation weiter verschärfen: 2033 werden nach Zahlen des Statistischen Bundesamts 25 Prozent der Deutschen, also 20,4 Millionen Menschen, älter als 67 Jahre sein.
Stimmen aus den Verbänden
„Wir begrüßen und fördern die Entwicklungen in der Telemedizin und bei smarten Gesundheitsanwendungen“, sagt Sven Öhrke, Mitglied der Geschäftsleitung im VDE Institut. „Gerade in diesem sehr sensiblen Bereich ist die Sicherheit der Anwendungen und Systeme von sehr großer Bedeutung. Mit der Normung, Prüfung und Zertifizierung von Gesundheitsprodukten bis hin zu medizinischer Software sorgen wir dafür, dass die Anwendungen unbedenklich genutzt werden können. Dabei haben die Interoperabilität und Datensicherheit von Systemen einen ganz besonderen Stellenwert.“
„Der demografische Wandel verlangt nach neuen Lösungen – das ist nicht nur im Bereich der Fachkräfte so, sondern auch dort, wo es um die medizinische und pflegerische Versorgung geht. Eine digitale Infrastruktur, smarte Anwendungen und innovative Produkte können hier einen wichtigen Beitrag leisten. Die Zahl smarter Gesundheitsanwendungen wird stark steigen und es uns künftig ermöglichen, trotz aller Herausforderungen eine leistungsfähige und nachhaltige Gesundheitsversorgung zu gewährleisen“, so ZVEH-Hauptgeschäftsführer Alexander Neuhäuser.
„Menschen werden mit Hilfe von smarter Technologie trotz gesundheitlicher Einschränkungen länger in ihrer vertrauten Umgebung leben können. Dafür braucht es zusätzlich aber eine durchgehend digitalisierte Gesundheitsversorgung, die Arztpraxen, Krankenhäuser und den privaten Wohnraum intelligent miteinander vernetzt. Die medizinische Versorgung darf nicht an der Tür des Krankenhauses oder der Arztpraxis enden. Die Digitalstrategie des BMG sowie die Pläne zu E-Rezept und Digitaler Patientenakte können hier nur die ersten Schritte sein“, so Hans-Peter Bursig, Bereichsleiter Gesundheit im ZVEI.
Quelle: VDE / ZVEH / ZVEI